Absturz um 200 Plätze im Kaufkraft-Ranking: Linksfraktion fordert Metropolzuschlag

Hamburg stürzt im Kaufkraft-Rankings des Deutschen Wirtschaftsinstituts im Vergleich zum reinen Einkommensranking um 200 Plätze ab. Die Linksfraktion fordert in einem Änderungsantrag an den Haushalt die Einführung eines Metropolzuschlags für alle städtischen Beschäftigten in Höhe von 400 Euro monatlich.

Dazu David Stoop, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Hamburg ist derart teuer, dass die Menschen in unserer Stadt sich immer weniger von ihrem Geld kaufen können. Das trifft alle Lohnabhängigen einschließlich der Beschäftigten in der städtischen Verwaltung und den öffentlichen Unternehmen. Um Fachkräfte zu binden und den Exodus von Beschäftigten der Stadt in die umliegenden Landkreise zu stoppen, muss Hamburg daher dringend einen Metropolzuschlag einführen, so wie München oder Berlin das bereits getan haben. Eine Zulage von 400 Euro pro Beschäftigtem der Stadt wäre eine vernünftige Maßnahme. Wer in Hamburg arbeitet, muss von dem Gehalt auch hier leben können. Wir haben einen entsprechenden Änderungsantrag zum Doppelhaushalt vorgelegt.“

Die Kaufkraft der Hamburger*innen sinkt vor allem aufgrund der besonders hohen Teuerungsraten. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft: Das Preisniveau in Hamburg liegt demnach 11,4 Prozent über dem Bundesschnitt – die Hansestadt gehört damit zu den teuersten Regionen Deutschlands. Die Einkommen in unserer Stadt können dabei nicht annähernd schritthalten: Mit einem realen (preisbereinigten) Durchschnittseinkommen von 24.684 Euro liegt Hamburg auf Platz 304 von 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Es ist ein Absturz von 200 Plätzen im Vergleich zum reinen Einkommensranking und damit die größte Differenz aller betrachteten Gemeinden. Zum Vergleich: Der Landkreis Harburg belegt Platz 57, der Kreis Stormarn schafft es im Kaufkraftranking sogar auf Platz 37 im Bundesvergleich. Die Linksfraktion fordert in einem Änderungsantrag einen Metropolzuschlag für alle städtischen Beschäftigten: Mit 400 Euro pro Monat soll das hohe Preisniveau ausgeglichen werden.

Unser Antrag:

EP_9.2_LINKE_Finanzbehörde_MGWord-Datei (27,3 KB)