Antisemitismus: Soziale Spaltung wirkt menschenfeindlich
Schulsenator Ties Rabe hat heute schulische Präventions- und Bildungsmaterialien der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem vorgestellt, die an allen weiterführenden Hamburger Schulen eingesetzt werden sollen. Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, begrüßt die Maßnahme: „Dass die neuen Materialien die vielfältigen kulturellen und sozialen Hintergründe der Schüler_innenschaft berücksichtigen, ist ein großer Fortschritt. Aber es braucht mehr als Worte.“
Boeddinghaus fordert mehr Zeit für Lehrkräfte und Schulsozialarbeit, um mit Vorurteilen und Mobbing umzugehen: „Die Mitarbeiter_innen an den Schulen beklagen auf allen Ebenen, nicht genügend Zeit zu haben. Darunter fällt auch die angemessene Bearbeitung von antisemitischen Beleidigungen und Vorfällen. Die Behörde muss ihnen dringend mehr Raum dafür einräumen.“
„Eine wirklich demokratische Gesellschaft muss auch die materielle Gleichheit als Ziel haben. Altbekannte Faustformel ist: je gleicher und inklusiver die Gesellschaft, desto toleranter und widerstandsfähiger gegen ihre Feinde ist sie,“ sagt Boeddinghaus. Sie fordert den Senat auf, sowohl in bildungs- wie sozialpolitischer Hinsicht mehr Mittel bereit zu stellen. „Der Klage über soziale Spaltung müssen auch die Taten folgen, diese Spaltung substantiell und dauerhaft zu bekämpfen.“