Arbeitslosigkeit: LINKE fordert mehr Investitionen in berufliche Qualifizierung

85.591 Hamburger:innen sind gegenwärtig in Hamburg erwerbslos gemeldet. Das geht aus der heutigen Veröffentlichung der Arbeitsmarkt-Statistik hervor. Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, kommentiert die neuen Zahlen: „Die Situation am Arbeitsmarkt ist und bleibt höchst besorgniserregend. In Hamburg entfallen zunehmend gut bezahlte Arbeitsplätze. Durch die massiven staatlichen Unterstützungen wurde zwar ein Abrutschen ins Bodenlose gebremst, doch ist nicht absehbar, in wie vielen Fällen es sich um verzögerte Insolvenzen handeln wird. Zudem planen viele in Hamburg ansässigen Firmen, wie Otto, Daimler, Airbus und Lufthansa trotzdem den Abbau von Arbeitsplätzen, nachdem die Zeitarbeitnehmer:innen bereits als erstes entlassen wurden. Durch die Eventisierung der Stadt wurde zu sehr auf Gastgewerbe, Tourismus und Veranstaltungen gesetzt – Bereiche, die jetzt am stärksten von der Krise betroffen sind. Insbesondere Firmen wie Otto, die in den letzten Monaten sehr gute Umsätze hatten, sollten gerade jetzt keine Arbeitsplätze vernichten.“

Vor allem für Jugendliche und Jungerwachsene, aber auch alle Hamburger:innen, die bisher den Lebensunterhalt durch Niedriglöhne und Minijobs finanzieren mussten oder die Grundsicherung aufstockten, ist die Situation besonders schwierig. So ist die Zahl der Langzeiterwerbslosen um 786 oder 3,6 Prozent zum Vormonat gestiegen. „Hier müssen dringend konkrete Initiativen entwickelt werden. Bisher gibt es keinerlei Anzeichen, dass Rot-Grün hier konzeptionell tätig wird“, kritisiert Fritzsche. „Hamburg hatte einstmals über 100 Millionen eigene städtische Gelder in die Arbeitsmarktpolitik investiert, heute sind es mit Müh und Not gerade zweistellige Millionenbeträge. Ein ‚Weiter so‘ ist im Angesicht der Situation vollkommen unzureichend.“