„Cruise Days“: Klimakillen nur zum Spaß
Cruise Days in Hamburg: Mit Feuerwerk und vielen blauen Neonröhren hat die Hamburg Tourismus GmbH dieses Wochenende wieder ein großes Kreuzfahrtevent zelebriert. Was sie verschweigt: Die verheerende Klimabilanz der Kreuzfahrtindustrie und ihre Auswirkungen auf die Atemluft in Hamburg. Aber dieses Jahr gab es viele Proteste – unter Anderem von Nabu und Extinction Rebellion. Auch wir waren dabei, mit einem Banner, viel Dampf und Flyern für Passant_innen.
„Kreuzfahrtschiffe pusten in Hamburg 200 Tonnen Stickoxide jährlich in die Luft. Fast ein Fünftel der Feinstaubbelastung in unserer Stadt geht auf ihr Konto“, sagte unser hafenpolitischer Sprecher Norbert Hackbusch. Kritik übte er dabei besonders an den Reedereien: „Wirksame Schadstoff-Filter haben die wenigsten, die Landstromversorgung ist den meisten zu teuer. Lieber lassen sie die Motoren laufen, und blasen so auch ohne Fahrt Schadstoffe in die Luft.“
Allein in diesem Jahr laufen 192 Kreuzfahrtschiffe Hamburg an. „Diese Schadstoffschleudern parken praktisch vor den Wohnzimmern der Menschen. Ihr Dieselruß erhöht erheblich das Risiko, an Krebs zu erkranken, und verursacht Asthma, Allergien, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen“, sagte unser umweltpolitischer Sprecher Stephan Jersch „Der Senat lässt die Branche nicht nur weitgehend gewähren, er fördert sie sogar – anstatt die Luftqualität, die Gesundheit der Hamburger_innen und das Klima zu schützen und zu verbessern.“
Wir fordern, wirksame Abgasfilter zur Voraussetzung für alle Kreuzfahrtschiffe zu machen, die Hamburg anlaufen wollen. Außerdem müssen die Schiffe verpflichtet werden, ökologischen Landstrom zu nutzen, wenn sie in Hamburg vor Anker liegen.
Norbert Hackbusch erklärt, was das Problem bei Kreuzfahrtschiffen ist
Stephan Jersch mit Gasmaske
Heike Sudmann beim Flyerverteilen