Hamburg soll auch Herkunftssprachen unterrichten

Den türkischen so genannten Konsulatsunterricht in Hamburg wollen CDU und FDP in der heutigen Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft unter staatliche Aufsicht stellen und so Transparenz über Inhalte und Qualität dieser Angebote erreichen. Mit einem Zusatzantrag (Drs. 21/9023) will die Fraktion DIE LINKE diesen Ansatz auch auf andere Sprachen ausweiten. „Auch wir sehen hier deutlichen Handlungsbedarf“, erläutert Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Viele betroffene Eltern würden es sehr begrüßen, wenn der Türkisch-Unterricht von der Stadt angeboten würde und die Lehrkräfte hier ausgebildet und angestellt wären. Das gilt aber auch für ganz viele weitere Herkunftssprachen.“

Deshalb fordert DIE LINKE den Senat in ihrem Antrag auf, dem herkunftssprachlichen Unterricht insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen. Er soll gemeinsam mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung sowie mit migrantischen Elternverbänden ein Konzept erarbeiten, um herkunftssprachlichen Unterricht regelhaft im schulischen Ganztag anbieten und die Lehrkräfte entsprechend qualifizieren und angemessen bezahlen zu können. Denn, so Boeddinghaus: „Wissenschaftlich ist schon lange belegt, dass der sichere Erwerb der eigenen Muttersprache das Erlernen weiterer Sprachen, insbesondere der deutschen Sprache, sehr erleichtert und eine gute Grundlage ist für Selbstvertrauen und Kompetenzentwicklung insgesamt.“