Kahlschlag bei Gruner und Jahr: Die Beschäftigten im Stich gelassen

In der vergangenen Woche wurde der Wegfall von 700 Arbeitsplätzen in Hamburg verkündet: RTL zerschlägt Gruner und Jahr. Der Kahlschlag trifft über 1000 Journalist:innen in Hamburg mit dramatischen sozialen Folgen für die Betroffenen. In der Aktuellen Stunde debattierte die Bürgerschaft heute den Ausverkauf des Hamburger Traditionsverlags.

Dazu Norbert Hackbusch, medienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Nicht nur all die Arbeitsplätze gehen verloren – unter der Verantwortung von RTL ist die Einstellung der Titel auch ein Verlust an Informationen, Wissen und damit Teilhabe und Demokratie. Es gab Zeiten in denen Medienhäuser es für ehrenhaft hielten, Zeitschriften und Zeitungen trotz wirtschaftlicher Verluste zu halten. Heute rechnet sich ein Unternehmen wie RTL das noch in jüngster Zeit profitable Haus Gruner und Jahr mit obskuren Zahlen krank, nur um diese Titel dann so schnell wie möglich abzuwickeln.“

Doch auch Hamburgs Senat trägt für Norbert Hackbusch Verantwortung: „Wir haben eine Selbstbefassung im Kultur- und Medienausschuss beantragt und wollen wissen: Welche Absprachen gab es beim Kauf des Verlagsgebäudes am Baumwall? Welche Absprachen gab es beim Gelände in der Hafencity? Gab es ausreichende Unterstützung bei der Entwicklung digitaler Angebote? Und wieso ist es eigentlich selbstverständlich, dass der Senat den Hafen finanziell mit öffentlichen Mitteln unterstützt, aber die Entwicklung der Medien kaum und so dann die Beschäftigten im Stich lässt?“