Kermit an Schulen: Hamburg versagt bei digitalen Tests
„Kermit – Kompetenzen ermitteln“ – unter diesem Titel werden in allen Hamburger Grundschulen, Gymnasien und Stadtteilschulen in den Jahrgangsstufen 2, 3, 5, 7, 8 und 9 Tests durchgeführt, die ermitteln sollen, inwieweit die schulischen Leistungen der Hamburger Schüler*innen den Anforderungen der nationalen Bildungsstandards und der Hamburger Bildungspläne entsprechen. Neben dem Test auf Papier gibt es seit vier Jahren auch die Möglichkeit, Kermit online zu testen. Eine Anfrage der LINKEN zu den Online-Tests ergab eine hohe Fehlerquote von bis zu 30 Prozent.
Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, sieht in der Digitalisierung kein Licht: „Eine Ausfallquote von 20 bis 30 Prozent ist eine Blamage für die Schulbehörde. Dass Kermit seit Jahren als digitales Prüfungsformat erprobt wird, macht die Sache nicht besser, sondern schlimmer. Wo sind die Gelder aus den vielen Digitalpakten geblieben? Bei schulischen Tests haben sie offenbar nur bedingt zu einer verlässlichen Praxis geführt.“
Boeddinghaus weiter: „Seit Jahren wird von einer Digitalisierungswelle gesprochen, aber die Schulen sind überhaupt nicht in der Lage, so einfache Prozesse online zu bewältigen. Es fehlt an Hardware, an stabiler Software, an zuverlässigem Internet, an fachkundigen Lehrkräften und an der nötigen Zeit für Einrichtung und Vorbereitung. Nicht zuletzt fehlt es an einem Endgerät für jedes Schulkind. Für die Zukunft, in der Prüfungen zunehmend digital abgenommen werden sollen, lässt die angezogene Handbremse der Schulbehörde ständige Pannen und Chaos befürchten. Und mit ernstem Blick auf die Bundesebene kann ich die Ampel nur auffordern, die notwendige Digitalisierung angemessen zu finanzieren.“
22/13123 SKA: KERMIT-Testungen online: digitales Desaster? (buergerschaft-hh.de)