Klimaschutz in Hamburg? Doch bitte nicht beim Flugverkehr!
Der Flughafen Hamburg ist beim Klimaschutz vorbildlich und hat seine Klimagasemissionen seit 2010 um deutlich mehr als 50 Prozent gesenkt. Das berichtet der Senat auf eine Anfrage (Drs. 21/15981) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Ganz anders aber der Flugverkehr zum und vom Airport: Die CO²-Emissionen des Luftverkehrs sind seit 2010 um mehr als zehn Prozent gestiegen, sein Anteil an den Emissionen aller Verkehrsträger mittlerweile auf knapp 20 Prozent angewachsen, Tendenz steigend. „Bei all seinen stolz vorgetragenen Bemühungen um Klimaschutz verschließt der Senat stur die Augen vor dem Luftverkehr. Alle anderen Verkehrsträger werden streng beobachtet, aber der Flugverkehr wird weiter ausgeklammert“, kritisiert der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Jersch. „Dieses Wegsehen bei einem Thema, das die Regierungsparteien öffentlichkeitswirksam ganz oben in ihren Zielen angesiedelt haben, ist untragbar.“
So bestätigt der Senat in seiner Antwort, dass die Treibhausgasemissionen des Flugverkehrs nicht nach ihrer in der Höhe größeren Schädlichkeit gemessen werden. Maßnahmen zur Kompensation hat er noch gar nicht begonnen und für eine Besserung der Situation hofft er einfach auf technischen Fortschritt und die Erneuerung der Flugzeugflotte. „Schon die derzeitige Klimasituation ist problematisch“, so Jersch. „Aber dass der Senat noch nicht mal für die Zukunft einen Plan für den Klimaschutz beim Luftverkehr hat zeigt, dass seine Klimapolitik aus Worthülsen besteht und scheitern wird. Die Luftverkehrspolitik des Senats muss dringend auf den Klimaschutz ausgerichtet werden!“