Olympia: Unsportliches Foulspiel des Senats stoppen!

In der heutigen Bürgerschaftssitzung beantragt die Linksfraktion, den Alleingang des Senats für eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 zu stoppen und die geleistete Unterschrift unter das „Memorandum Of Understanding (MOU)“ zurückzuziehen. Schließlich haben schon im November 2015 die Hamburger*innen mit Mehrheit in dem Bürgerschaftsreferendum gegen die Austragung Olympischer Spiele in Hamburg gestimmt. In der Antwort auf eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion bestätigt der Senat die Umstände des neuerlichen Anlaufs um Spiele in Hamburg.

„Die erneute Bewerbung um Olympische Spiele ist ein doppeltes Foul: Der Senat tritt die Ablehnung von 2015 mit Füßen und macht das MOU zur Geheimsache. Erst Fakten schaffen und danach dann die Hamburger*innen beteiligen zu wollen, ist alles andere als glaubwürdig“, kritisiert Heike Sudmann, sport- und stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Anders als die Stadt München habe man in Hamburg Angst vor einer öffentlichen Debatte: „Aus gutem Grund scheut der Senat die Öffentlichkeit, denn die Ablehnungsgründe aus dem Referendum 2015 gelten weiterhin: Korruption gehört immer noch zum IOC. Die Kosten sind nicht überschaubar, die Gewinne gehen an das IOC und die Städte bleiben auf den Schulden sitzen, wenn das Spektakel vorbei ist. Solange sich all das nicht ändert, verbietet sich jede Olympia-Bewerbung. Der Senat muss seine Unterschrift zurückziehen.“
Die vermeintlichen Erleichterungen im Bewerbungsverfahren sind bisher nur leere Versprechungen: Vorhandene Sportstätten „temporär“ zu ertüchtigen dürfte in vielen Fällen genauso teuer oder sogar teurer als ein Neubau sein. Eine gemeinsame Bewerbung von deutschen Städten bedeutet keine Senkung der öffentlichen Ausgaben, sondern nur eine Verteilung auf mehrere Töpfe.