„Senator Rabes Realitätsverweigerung gefährdet die Inklusion“
Gut eine Woche vor Schulbeginn teilt Schulsenator Rabe (SPD) in der Presse gegen alle aus, die für eine gelingende Umsetzung der Inklusion weit mehr Personal und eine bessere Ausstattung der Schulen fordern. „Mit peinlichem Selbstlob, mit obskuren Vergleichen und frechen Unterstellungen wird der Senator seiner Aufgabe in keiner Weise gerecht“, kritisiert Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Rabe vergisst, dass er allein zuständig ist für Qualifizierung der Kollegien und vor allem für eine angemessene Arbeitszeitregelung. Er ist verantwortlich für das derzeitige Modell, das die LehrerInnen in unverantwortlicher Weise belastet. Wenn Senator Rabe möchte, dass die Inklusion in Hamburg gelingt, dann muss er gefälligst eine Schippe drauf legen und die Schulen besser ausstatten, anstatt sie zu beschimpfen und ihnen Unfähigkeit vorzuwerfen.“
Mit seinen abwertenden Kommentaren ignoriere der Senator die Nöte der Schulen und das Engagement von Elterninitiativen und Bündnissen, die ganz zu Recht ein Vielfaches des Personals fordern, eine bessere Raumausstattung, Frische Küchen und einen pädagogisch wertvollen Ganztag. „Gewohnt zynisch bezeichnet Rabe die Kritik an all den Mängeln als das größte Problem der Inklusion“, so Boeddinghaus. „Dieser besserwisserische Vorwurf trifft die KritikerInnen, aber dann wie ein Bumerang Rabe selbst, denn er allein verantwortet die zunehmenden Diagnoseverfahren, die die Grundschulen und ReBBZ ohne jegliche zusätzliche Ressource und Unterstützung leisten müssen und die lediglich zu weiterer Stigmatisierung nach Defiziten führen und keinesfalls zu mehr Förderung.“ In dieser Frage hatte ihn bereits die LehrerInnenkammer fachlich versiert widerlegt. „Aber da erweist sich der Senator mal wieder als beratungsresistent. Viel lieber rüffelt er über die Presse all diejenigen, für die er qua Amt eine hohe Sorgfaltspflicht trägt“, moniert Sabine Boeddinghaus.
Die Fraktion DIE LINKE bleibt bei ihrer Forderung nach Ausstattung der Inklusion nach dem bewährten Standard der ehemaligen IR-Klassen. Zugleich kündigt Boeddinghaus ein SKA an zur Frage der Schulbegleitung, einem sehr wichtigen Aspekt beim Gelingen der Inklusion, weil auch hier den Eltern und Schulen seitens der Behörde Steine in den Weg gelegt werden statt zu helfen.