Startchancen-Programm: Jeder Cent muss in Bildungsgerechtigkeit fließen

Am 04. Juni 2024 hat die Schulsenatorin die Modalitäten des Startchancen-Programms für Hamburg konkretisiert.

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Ich begrüße jeden Cent, der eingesetzt wird, um die Lage der Schüler*innen zu verbessern! Ich begrüße ebenso, dass das Startchancen-Programm endlich das Ziel setzt, die Schlagseite beim Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungsabschluss zu verringern. Und auch Maßnahmen zur Stärkung der pädagogischen Arbeit der Schulen sind unerlässlich.

Der Wermutstropfen des Programms: 215 Millionen Euro des Bundes auf zehn Jahre und 90 Schulen verteilt sind gerade mal 239.000 Euro für jede Startchancen-Schule pro Jahr. Aber es gibt 95 Schulen mit Sozialindex 1 und 2 allein im allgemeinbildenden Bereich. Sabine Boeddinghaus: “Das Programm ist wieder einmal nicht an den tatsächlichen Bedarfen ausgerichtet. Jetzt ist die spannende Frage: Wird der Senat seine Komplementärfinanzierung mit zusätzlichen Geld gegenfinanzieren oder wird nur innerhalb des Haushalts umgeschichtet? Für uns steht fest: Durch das Startchancen-Programm müssen auch wirklich zusätzliche Mittel bei den Schulen ankommen – und bei den Landesmitteln darf weder geschönt noch durch Verrechnungstricks faktisch gespart werden! Wenn es faktisch Kürzungen geben würde, etwa bei den 23+-Schulen, wäre das fatal!”

Mit Blick auf die pädagogischen Maßnahmen betont Sabine Boeddinghaus: „Es geht um Bildungsgerechtigkeit! Und dafür müssen nachweislich wirksame pädagogische und didaktische Mittel eingesetzt werden – doch hier sehe ich noch deutlich Handlungsbedarf. Das Ziel muss inklusiver Unterricht sein, die Maßnahmen müssen die Lernfreude und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen erhöhen.“