Steigende Gewalt in Partnerschaften: Beratungsstellen und Frauenhäuser anständig finanzieren!

Während die Zahl der Straftaten laut Hamburger Kriminalstatistik insgesamt auf ein Rekordtief gesunken ist, sind die Zahlen im Bereich der Partnerschaftsgewalt und der Sexualdelikte deutlich gestiegen. Betroffen sind überwiegend Frauen. Die Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt erreicht ihren höchsten Stand seit zehn Jahren und ist im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gestiegen. Um zehn Prozent stieg die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die der schweren Sexualdelikte stieg um 3,9 Prozent und die Zahl der Vergewaltigungen, Nötigungen und sexuellen Übergriffe in besonders schwerem Fall um ganze 35,9 Prozent.

Dazu Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Diese krassen Zahlen dürfen uns nicht kalt lassen! Hinter jeder Zahl stecken furchtbare Geschichten von Gewalterfahrungen, die ein ganzes Leben prägen können. Überwiegend sind Frauen die Betroffenen, überwiegend sind Männer die Täter. Beratungsstellen und Frauenhäuser, die diese gesellschaftlichen Missstände aufzufangen versuchen und dabei großartige Arbeit leisten, sind in Hamburg chronisch unterfinanziert. Aufklärungs- und Präventionsarbeit kommt immer noch viel zu kurz. Doch wer hier Finanzierungslücken hinnimmt, ignoriert die brutalen Lebensrealitäten von Betroffenen. Und das ist nicht hinnehmbar!“

Die Linksfraktion Hamburg fordert in zwei Anträgen (Drs. 22/1118 und 22/2652) unter anderem die finanzielle Unterstützung der Beratungsstellen im Bereich ihres – gerade in Zeiten von Corona besonders wichtigen – digitalen Angebots, sowie die Initiierung von Forschung zum Themenfeld Gewalt gegen Frauen und die Entwicklung darauf aufbauender Präventionskonzepte. Dieser Pressemitteilung sind die Anträge beigefügt.