Studie der GEW: Hamburg braucht Zahlen und Fakten zur Lehrer*innen-Arbeitszeit

Die GEW startet im zweiten Schulhalbjahr eine Studie zur Arbeitszeit der Hamburger Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen: „Es wird Zeit für echte Zeit!“. Die Studie wird wissenschaftlich von der Universität Göttingen begleitet. Alle Lehrkräfte der weiterführenden Schulen sind zur Teilnahme aufgerufen.

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Schon 2008 wurde festgestellt, dass die Hamburger Lehrerarbeitszeitverordnung dutzende Aufgaben des Lehralltags nicht abbildet, die zusätzlich geleistet werden. Die Belastungen im Schulalltag sind enorm. Das sehen wir beispielsweise auch an der bundesweit höchsten Teilzeitquote in Hamburg. Um überhaupt einen qualitativ guten Unterricht zu machen, opfern Lehrkräfte ihre Freizeit, ihre Erholung. Erkrankung, Ausfall, Burn-Out, Berufswechsel, diese individuellen Ausflüchte weisen auf ein systematisches Problem hin. Hamburg müsste dringend dem drohenden Lehrkräftemangel entgegenwirken. Doch wenn die Schulbehörde keine belastbaren Daten für die Debatte und Reform liefert, müssen es die Arbeitenden selber tun. Daher begrüße ich die Initiative der GEW. Denn die jungen Menschen dieser Stadt haben ein Recht auf Bildung. Und die muss qualitativ gut sein und von qualifizierten und motivierten Menschen gemacht werden – daher rufe ich alle Lehrkräfte zur Teilnahme auf. Denn Bestandsaufnahme, transparente Analyse und Erkenntnisgewinn sind umso überzeugender, je höher die Beteiligung ist. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die notwendigen Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind.“