Vorausschauende Planung statt hastiger Reaktionen: Linksfraktion fordert regionale Bildungskonferenzen für Hamburgs Schulen

Seit Ende 2019 der aktuell gültige Schulentwicklungsplan (SEPL) in Kraft getreten ist, sind die Anforderungen an regionale Schulentwicklung aufgrund anwachsender Schüler*innenzahlen weiter gestiegen. Das führt zu einem erheblichen Konfliktpotenzial vor allem dann, wenn die Schulbehörde ohne ausreichende Transparenz eigenmächtig nachsteuert. Jüngstes Beispiel ist die Entscheidung in Wilstorf, wo sich das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und die Lessing Stadtteilschule einen gemeinsamen Campus teilen – auf dem Sportplatz der Stadtteilschule soll nun eine weitere Grundschule als Zweigstelle der Schule Kapellenweg gebaut werden. Alle drei Schulen wehren sich gegen diesen Plan und erwarten Mitsprache und Beteiligung bei diesem Prozess.

Aktuell stehen Hamburgs Schulen in beständiger Konkurrenz zueinander, sie ringen um Schüler*innen und um Flächen, wie auch darum, motivierte und qualifizierte Lehrkräfte zu finden und zu halten. Und auch die Umsetzung von Inklusion und Integration und die Gestaltung des schulischen Ganztages die Schulen vor pädagogische Herausforderungen. Sie brauchen eine vorausschauende Schulentwicklungsplanung – und nicht bloß reaktive behördliche Nachsteuerung.

Die Linksfraktion fordert daher in der Bürgerschaftssitzung vom 15. Mai eine solche Schulentwicklungsplanung. Paragraph 86 des Hamburgischen Schulgesetzes soll endlich umgesetzt werden – er sieht regionale Bildungskonferenzen (RBK) mit einer Empfehlung zur Schulentwicklungsplanung in den Bezirken vor.

Dazu Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: “Ein erster Schritt hin zu einem qualitativ hochwertigen Bildungsangebot wäre eine gemeinsame Planung aller Schulen einer Region. Unsere Große Anfrage hatte viele Konflikte um einzelne Schulbaumaßnahmen zu Tage gebracht – das zeigt, wie dringend notwendig eine regelhafte Einbindung aller Akteur*innen vor Ort ist. Hamburgs Schulentwicklung muss von unten her, aus den Schulregionen, von den Schulgemeinschaften mit allen Beteiligten im Stadtteil entwickelt werden. Ich bin mir sicher, dass die RBK ein gutes Instrument für eine transparente und demokratische Schulentwicklungsplanung sind“.

wir_brauchen_eine_regionale_und_sozial_ausgewogene_schulentwicklungsplanung_in_gemeinsamer_verantwortung.pdf (buergerschaft-hh.de)

schulentwicklungsplanung_prognosen_planungen_und_reale_entwicklung_wie_ist_der_stand.pdf (buergerschaft-hh.de)