Wasserturm Lohbrügge: „Ein neuer Tiefpunkt“

Der Wasserturm von Lohbrügge, einst Wahrzeichen des Stadtteils, ist durch den mehrfach durch rassistische Äußerungen aufgefallenen AfD-Abgeordneten Flocken angemietet worden. „Das ist ein neuer Tiefpunkt für die Entwicklung einer offenen Gesellschaft in Hamburg“, erklärt dazu der Lohbrügger Bürgerschaftsabgeordnete Stephan Jersch. „Es hätte anders kommen können und müssen.“

In den 1980er Jahren wollte eine Kulturgenossenschaft das einstige Wahrzeichen Lohbrügges übernehmen. Doch die Stadt scheute damals die Sanierungskosten und der Bezirk verkaufte das prägende Bauwerk an einen Privatinvestor. „Es war noch nie das Ding der Stadt, sich kurzfristigen Einnahmen zu verweigern und stattdessen auf langfristige bürgernahe Konzepte zu setzen“, kritisiert Jersch. „Jetzt sind der Imageschaden und der Kulturverlust für Lohbrügge und Hamburg da: Nachdem alle Investoren seit 1994 gescheitert sind, bekommt der Bezirk Bergedorf jetzt eine Schulungsstätte für rassistische Pegida-Anhänger. Ich erwarte ein Handlungskonzept von Stadt und Bezirk, wie sie mit dieser unhaltbaren Situation umzugehen gedenken.“