Zehntausende fordern: Mehr Raum für den Radverkehr!
Zehntausende RadfahrerInnen werden am Sonntag mit einer Sternfahrt dafür demonstrieren, dem Radverkehr in Hamburg mehr Platz und Anerkennung einzuräumen. „Immer mehr HamburgerInnen steigen aufs Rad um. Aber der Senat nimmt das erst ganz langsam zur Kenntnis“, erklärt dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, die täglich mit dem Rad unterwegs ist. „SPD und Grüne fördern den Radverkehr nur sehr verhalten. Die Zielvorgabe, den Anteil des Radverkehrs in erst 15 Jahren auf 25 Prozent des gesamten Verkehrs zu steigern, ist mehr Verzögerung als Förderung. Und jährlich 50 Kilometer Radverkehrsanlagen zu bauen oder zu sanieren reicht auch nicht – zumal auch dieses Ziel 2015 verfehlt wurde.“
Die lange überfällige Umverteilung im Straßenraum gibt es auch unter einem Senat mit grüner Beteiligung nicht, kritisiert die Verkehrsexpertin: „Zu groß ist die Angst vor der Autolobby, zu klein bleiben die Straßenbereiche für die RadfahrerInnen. Konsequente Maßnahmen, wie eine Ausweitung von Tempo-30-Zonen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit oder die Aufhebung gemeinsamer Geh- und Radwege liegen in Hamburg immer noch in weiter Ferne – das autofreundliche Hamburg ist immer noch das Maß des Senats. Eine Gleichberechtigung aller VerkehrsteilnehmerInnen wäre auch gut für die Klimabilanz und insgesamt die Lebensqualität in der Stadt. Aber davon sind wir immer noch weit entfernt.“