Zu viele Fragezeichen beim Wohngeld: Linksfraktion fordert Informationsoffensive für Hamburgs Senior:innen

Viele Hamburger:innen haben seit Januar Anspruch auf das Wohngeld Plus – wissen aber noch gar nichts davon. Die Zahl der Anträge ist viel geringer als erwartet, die Behörde geht von zusätzlich 25.000 Haushalten aus, denen erstmals Wohngeld zustünde. Berechnungen der Linksfraktion ergeben sogar noch eine deutlich höhere Zahl. In der Bürgerschaftssitzung am 1. März fordert die Linksfraktion daher eine Informationsoffensive für Rentner:innen über einen möglichen Wohngeldanspruch.

Dazu Deniz Celik, senior:innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Fast die Hälfte aller Wohngeldempfänger:innen sind Rentner:innen. Wir dürfen uns nicht einfach damit abfinden, dass viele von Ihnen aus Unwissenheit, Scham oder aufgrund der Bürokratie kein Wohngeld beantragen und in der Folge dann noch weiter verarmen. Das Ziel muss sein, möglichst viele Anspruchberechtigte zu motivieren, das ihnen zustehende Wohngeld zu beantragen. Das persönliche Anschreiben aller älteren Menschen in unserer Stadt ist hierfür viel besser geeignet als lediglich auf eine Internetkampagne zu setzen – zumal man so gerade viele ältere Menschen nicht erreicht“.

Hinzukommt, dass der Bearbeitungsrückstand bei den bezirklichen Wohngeldstellen weiterhin zwischen sechs und 21 Wochen liegt. Die aktuelle durchschnittliche Bearbeitungsdauer bei der Zentralen Wohngeldstelle liegt bei zehn Wochen – das ergab eine Anfrage der Linksfraktion.

Dazu Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Die Sozialbehörde hat in ihrer Antwort auf unsere Anfrage klargestellt, dass ab einer Bearbeitungsdauer von mehr als einem Monat eine vorläufige Auszahlung möglich ist. Bei einer Bearbeitungsdauer von aktuell mindestens sechs Wochen hätten demnach alle Antragsteller:innen in Hamburg Anspruch auf diese vorläufige Auszahlung. Wir erwarten, dass dies auch umgesetzt wird und die Menschen jetzt schnell die finanziellen Hilfen erhalten, die sie so dringend benötigen.“