Armut macht krank: Linksfraktion fordert kommunale Gesundheitszentren
Zur kommenden Bürgerschaftssitzung fordert die Linksfraktion Maßnahmen zum Abbau ungleicher gesundheitlicher Versorgung: Ausbau der bestehenden lokalen Gesundheitszentren hin zu kommunalen Gesundheitszentren mit haus- und kinderärztlicher Versorgung sowie psychologischer- und Sozialberatung. Zudem jeweils ein zusätzliches Gesundheitszentrum in Stadtteilen mit besonders schlechter ärztlicher Versorgung sowie aufsuchende Angebote wie Community Health Nurses.
Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Arme Menschen haben in Hamburg statistisch gesehen eine geringere Lebenserwartung, sind häufiger von Volkskrankheiten betroffen und haben trotz erhöhtem Bedarf einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung. Während in Blankenese ein Hausarzt statistisch knapp 700 Menschen betreut, sind es in Hamm zehnmal so viele Patient*innen. In Blankenese muss ein Kinderarzt statistisch knapp 720 Kinder betreuen, in Billstedt über 4.300 Kinder. Das ist nicht gerecht: Wir wollen eine gute wohnortnahe Versorgung für alle Menschen in unserer Stadt. Deshalb fordern wir für unterversorgte Stadtteile mit niedrigem sozialen Status die Einrichtung von kommunalen Gesundheitszentren. In diesen Zentren sollen bei der Stadt angestellte Haus- und Kinderärzt*innen und auch Psychotherapeut*innen und Sozialberater*innen miteinander kooperieren und eine ganzheitliche Versorgung für die Patienten anbieten“.
Zudem sind viele Angebote darauf ausgelegt, dass die Menschen ihren Weg dorthin selbst finden, sich selbst einen Termin organisieren und in eine Praxis gehen. Eine ganzheitliche Versorgung, die nicht nur die Krankheit, sondern auch die Lebensumstände der Menschen adressiert, gibt es bisher kaum. Daher fordert die Linksfraktion den Einsatz von Community Health Nurses in den Quartieren. Deniz Celik: „Wir möchten, dass die Menschen dort erreicht und unterstützt werden, wo sie leben. Hierfür braucht es aufsuchende Angebote in den Quartieren wie den Einsatz von Gemeindeschwestern.“
Unser Antrag (Drs.22/16835)