Bildungspolitik nach Kassenlage

Schulsenator Rabe will mehr Ausbildungsplätze für Lehramts-Referendar_innen schaffen. „Es war längst überfällig, mehr Lehrkräfte auszubilden – wie meine Anfrage 21/14351 zeigt, sind in Hamburg derzeit rund 180 Lehrerstellen unbesetzt“, erklärt Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Es bleibt aber die Frage, woran sich der Schulsenator orientiert – an den Bedarfen der Schulen oder denen des Finanzsenators? Hätte er die Schulen im Fokus, würde Rabe nicht Pensionär_innen aus dem wohlverdienten Ruhestand holen oder Referendar_innen bei ihren fordernden Aufgaben noch weiter belasten. Hochwertigen Unterricht gibt es eben nicht zum Schnäppchenpreis.“ Besonders perfide sei es, dass Rabe die Wartezeit für einen Referendariatsplatz an ein Punktesystem koppelt, das schon während des Studiums geleistete „freiwillige“ Arbeit an den Schulen erfasst.

 „All diese hilflosen Maßnahmen werden nicht tragen“, prognostiziert Boeddinghaus. „In einem Jahr wird Rabe immer noch vor vielen unbesetzten Stellen stehen, nicht zuletzt  wegen seines bundesweit einzigartig restriktiven und der wirklichen Arbeit unangemessenen Arbeitszeitmodells für Lehrkräfte.“