City-Hof: Sieg der Schandfleck-Rhetorik über den Denkmalschutz
SPD und Grüne wollen mit allen Mitteln den Abriss der denkmalgeschützten City-Hof-Häuser durchsetzen, obwohl Fachleute aus Architektur, Stadtplanung und Denkmalschutz sowie die gesamte Opposition ihren Erhalt fordern. Die Hamburgische Bürgerschaft befasst sich heute in der Aktuellen Stunde mit der Zukunft der Häuser und des Denkmalschutzes in Hamburg.
„Der Senat pfeift auf den Denkmalschutz, fegt den historischen Wert des City-Hofs vom Tisch und begründet den Abriss plump mit fehlender Schönheit der Gebäude“, kritisierte in der Debatte Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. „Damit schafft er den endgültigen Präzedenzfall, auf den sich EigentümerInnen berufen können, um gewinnbringende Neubauten über den Denkmalschutz zu stellen. Soweit darf es nicht kommen! Der Senat kann das Verkaufs- und Abrissverfahren jederzeit stoppen. Der Denkmalschutz in dieser Stadt und die City-Hof-Häuser verdienen den Neustart des Wettbewerbsverfahren mit der klaren Vorgabe zum Erhalt der Gebäude.“
Bisher hat der Senat weder eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit gesucht noch sich mit der UNESCO wegen der Verpflichtungen aus dem angrenzenden Weltkulturerbe des Kontorhaus-Viertels auseinandergesetzt. „Der Senat ist vor allem durch viele unbelegte Behauptungen aufgefallen, etwa die einer vermeintlichen Unwirtschaftlichkeit der Gebäude“, so Sudmann. „Dabei gibt es noch nicht mal ein unabhängiges Gutachten zur Substanz der Gebäude. Der ganze Vorgang zeigt: Nicht die Gebäude sind ein Schandfleck, sondern das Verhalten des Senats.“