Bis zum Equal Pay Day am morgigen Samstag haben Frauen dieses Jahr – im Vergleich zum Gehalt von Männern – umsonst gearbeitet. Anders gesagt: Frauen bekommen im Schnitt nur 78 Prozent dessen, was Männer für dieselbe Arbeit verdienen. „In Hamburg ist das besonders drastisch, hier liegt die Lohnungleichheit sogar bei 25 Prozent“, erklärt dazu Cansu Özdemir, Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Wann immer ein Hamburger einen Euro verdient, bekommt eine Hamburgerin für dieselbe Tätigkeit nur 75 Cent – das ist eigentlich unglaublich.“

Auf Bundesebene wird derzeit an einem Gesetz zur Entgeltgleichheit gearbeitet, das Frauen bessere Transparenz und Grundlagen für Gehaltsverhandlungen gewährleisten soll. „Das ist doch gar nicht das Problem der Frauen“, kritisiert Özdemir. „Das Wissen über Gehälter der anderen stärkt nicht die Frauen allgemein, sondern individualisiert das Problem nur weiter. Was Frauen brauchen, um endlich gegen diskriminierende Entgeltsysteme anzukommen, ist ein kollektives Klagerecht. Und: Lohngleichheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn niedrige Löhne und Minijobs führen in die Altersarmut, von der bekanntlich auch mehr Frauen als Männer betroffen sind.“