Flüchtlingsunterbringung: fördern & wohnen-Brief muss den Senat aufrütteln
In einem Brandbrief haben leitende Mitarbeiter/innen von fördern & wohnen auf die chaotischen Zustände bei der Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen in Hamburg hingewiesen. Darin prangern sie unter anderem die „Versäumnisse der Freien und Hansestadt Hamburg“ an und kritisieren „überstürztes Handeln“ sowie das „Fehlen eines ganzheitlichen Konzepts“.
Dazu Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Jeder Satz in dem Brief ist wahr. Die Leitungskräfte weisen mit Recht darauf hin, dass der erhöhte Bedarf von Unterbringungsplätzen vorraussehbar war und nicht überraschend kam. Wir fordern den Senat seit Jahren auf, endlich ein Konzept mit kurz- mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Unterbringung von Wohnungslosen und Flüchtlingen vorzulegen, zuletzt Anfang September in der Bürgerschaft.“
Die Fraktion DIE LINKE stehe hinter der Beschlagnahme von leerstehenden Immobilien. Das Gesetz müsse aber auch bei leerstehenden Wohn- und Büroimmobilien angewandt werden. „Kleinere, dezentrale Unterkünfte für die Folgeunterbringung wären so möglich“, sagt Özdemir. Menschenunwürdige, unhygienische und gesundheitsschädigende Zustände könnten durch die Einhaltung verbindlicher Mindeststandards verhindert werden. Özdemir: „Vor allem aber muss, wie auch die fördern & wohnen-Mitarbeiter/innen schreiben, der Sozialwohnungsbau dringend angekurbelt werden.“