Gendern – Volksinitiative: CDU muss sich von rechten Queerfeinden distanzieren
Aktivist:innen wollen mit einer Volksinitiative eine geschlechtersensible Sprache in Hamburgs Behörden verbieten. Hamburgs CDU unterstützt das Anliegen und wirbt für Unterschriften. Im Gespräch mit dem Abendblatt hat die Sprecherin der Initiative heute das Gendern als Ausdruck „feministischer Propaganda“ bezeichnet und als „PR-Maßnahme der LGBTQ-Bewegung“ – ihre Erkenntnis: „Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch oder trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.“
Dazu Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Mit diesen Äußerungen werden die tatsächlichen Absichten dieser Volksinitiative deutlich: Hier geht es gegen Rechte von Frauen und queeren Menschen – über den Kampf gegen eine geschlechtersensible Sprache soll eine rechte, reaktionäre Agenda für Hamburg umgesetzt werden. Kein Wunder, dass die AfD Feuer und Flamme ist – aber dass Hamburgs CDU sich mit diesen Leuten gemein macht, ist dann schon erstaunlich. Die Rechte queerer Menschen sollten allen demokratischen Parteien am Herzen liegen – wir fordern Hamburgs CDU-Landespartei und auch die Bürgerschaftsfraktion der CDU auf, sich öffentlich von dieser obskuren Initiative und ihren Zielen zu distanzieren. Das Gendern ist ein Ausdruck des Respekts gegenüber allen Geschlechtern – schlimm genug, wenn man sich einer solchen Fortentwicklung der deutschen Sprache widersetzt. Sich dabei dann aber auch noch auf ein Bündnis mit offen queerfeindlichen Akteur:innen einzulassen, ist politisch unverantwortlich.“