HVV-Senior_innenticket: Rot-Grün hinkt hinterher

Überraschend beantragen SPD und Grüne heute in der Hamburgischen Bürgerschaft den Wegfall der morgendlichen Sperrzeit für die HVV-Senioren-Karte – erst vor zwei Monaten, im Dezember 2018, hatten sie einen entsprechenden Antrag der Fraktion DIE LINKE (Drs. 21/15166, S. 20) noch abgelehnt.

„Das ist ein später, aber immerhin ein erster Schritt. Doch so schnell wie die Altersarmut in Hamburg steigt, muss auch ein völlig kostenfreies Sozialticket für Senior_innen folgen“, sagte in der Debatte die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Heike Sudmann. „Es wurde auch Zeit, dass die Regierungsfraktionen Schluss mit der Ablehnung von Verbesserungen für die Senior_innen machen. Ihre Argumente dagegen waren auch wirklich fadenscheinig, so die angebliche Altersdiskriminierung der unter 63-Jährigen. Jetzt fehlt noch der Schritt hin zu einem mittelfristig kostenfreien HVV.“

Seit Jahren beklagten die vielen Senior_innenvertretungen zu Recht, dass der HVV ohne Rücksicht auf Einkommensentwicklungen den Senior_innen immer tiefer in die Tasche greift: Während die durchschnittlichen Renten in Hamburg von 2008 bis 2017 nur um rund 15 Prozent stiegen, wurde die HVV-Senior_innenkarte um 31 Prozent teurer.

Als „interessant bis unheimlich“ bezeichnet es Sudmann, dass jetzt sowohl SPD und Grüne als auch die CDU Anträge der Fraktion DIE LINKE übernehmen: „Plötzlich fordern alle auch Vergünstigungen für Auszubildende und Schüler_innen, obwohl sie in den Haushaltsberatungen unsere Anträge dazu einmütig abgelehnt haben – mit dem Bezirkswahlkampf hat das aber sicher gar nichts zu tun …“