„Indian Ocean“-Havarie zeigt viele ungelöste Probleme auf
Die „Indian Ocean“ konnte heute früh freigeschleppt werden. Die Umstände der Havarie weisen auf viele Probleme hin, die mit dem Anlaufen des Hamburger Hafens durch so genannte Ultra Large Container Vessels (ULCV) verbunden sind. „Viele dieser Probleme sind nicht gelöst, obwohl das nicht der erste Ausfall einer Ruderanlage in letzter Zeit war“, erklärt dazu Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „So gibt es in Hamburg – wie auch in den meisten anderen Häfen – kein Dock, dass groß genug ist, ein Schiff von der Größe der ,Indian Ocean‘ aufzunehmen und eventuell notwendige Reparaturen durchzuführen. Nicht einmal Duckdalben sind vorhanden, um Schiffe dieser Größenordnung im Hafenbereich im Strom festzumachen.“
Es stelle sich auch die Frage, warum die „Indian Ocean“ ohne Steuerbordanker in die Elbe einlaufen durfte, obwohl es die für solche Fälle vorgeschriebene Schlepperbegleitung nicht gab. „Der Hamburger Hafen ist durch den langen Elbverlauf und die wachsende Größe der Schiffe besonderen Gefahren ausgesetzt“, so Hackbusch. „Da müssen die offiziellen Stellen auch die Vorschriften einhalten und überwachen. Der Unfall der ,Indian Ocean‘ zeigt, dass eine Blockade des Hafens möglich ist. Darauf ist Hamburg offensichtlich schlecht eingestellt. Es fehlt an Sicherheitskonzepten und -material und es fehlt an Kooperation mit anderen Häfen.“