Kein neuer Kinderknast! LINKE fordert Planungsstopp am Klotzenmoorstieg
Der Hamburger Senat plant den Bau einer Sondereinrichtung für psychisch stark belastete Kinder zwischen 9 und 13 Jahren am Klotzenmoorstieg in Groß Borstel. Während der Eingangsphase ist dabei auch Freiheitsentziehung vorgesehen. In der Bürgerschaftssitzung am 30.3. beantragen die Fraktionen von Grünen und SPD ein Begleitgremium für den Bau des Spezialheimes, in dem Abgeordnete aus dem Familienausschuss sitzen. Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft kritisiert dieses Vorhaben und fordert in der Bürgerschaftssitzung die Aussetzung der Planung. Statt eines Begleitgremiums mit Abgeordneten soll die Bürgerschaft ein Planungsgremium mit Expert:innen aus verschiedenen Arbeitsfeldern (Kinder- und Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Schule, Politik und Behörde) einberufen.
Eine Heimunterbringung mit Freiheitsentzug wirke sich negativ auf die Kinder aus, kritisiert Insa Tietjen, kinderpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Die Kinder sollen dort auch für bis zu zwei Jahre intern beschult werden – um dann nach der Absonderung integrierbar ins ‚normale‘ Leben und/oder in die nächste Jugendhilfemaßnahme entlassen zu werden? Es liegen fundierte Alternativen vor, um Fachkräfte und die Kinder mit ihren Bedürfnissen gut und ohne soziale Absonderung zu unterstützen.“
Sabine Boeddinghaus, Co-Fraktionsvorsitzende und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Nach der geschlossenen Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in der Feuerbergstraße und in den Haasenburg-Heimen begibt sich der Senat erneut auf einen Irrweg. Dabei sollten das Scheitern geschlossener Systeme und das Leiden der jungen Menschen dort eigentlich fachliche Alternativen befördern. Das kann ein informelles Begleitgremium nicht leisten.“