Konzeptlosigkeit am Hauptbahnhof: Ein Sicherheitsdienst ersetzt keine Sozialarbeit

Seit März dieses Jahres sind sogenannte Sozialraumläufer*innen rund um den Hauptbahnhof im Einsatz. Zusätzlich hat der Social Hub als Koordinierungsstelle im Bereich rund um den Hauptbahnhof am 1. April seine Arbeit aufgenommen. Eine Anfrage der Linksfraktion zeigt nun, dass es weder ein tragfähiges Konzept gibt noch belastbare Kennzahlen, um die Wirkung der Maßnahmen hinsichtlich der Verbesserung der Situation der obdachlosen und suchtkranken Menschen zu evaluieren.

Dazu Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Man hat uns mit den Sozialraumläufer*innen und dem Social Hub ein X für ein U verkauft. Ein Sicherheitsdienst, der auf die Einhaltung von Regeln achten soll, wird da plötzlich zur sozialpolitischen Maßnahme. Und beim Social Hub fehlt es an einem durchdachten Konzept: Der Nutzen für die Adressat*innen oder für die Sozialarbeit ist überhaupt nicht erkennbar. Und ohne belastbare Kennzahlen kann ja noch nicht mal die Wirkung dieser Maßnahmen ernsthaft evaluiert werden. Der Senat verschleudert hier gutes Geld in ein überflüssiges Projekt – Geld, das dann fehlt, um anderswo bereits vorhandene Strukturen besser auszustatten. Was sich draus lernen lässt: Nur weil etwas einen hochtrabenden Namen trägt, macht es nicht gleich mehr Sinn. Wir brauchen rund um den Hauptbahnhof alles Mögliche – aber keinen Aktionismus, um vor Wahlen paar Schlagzeilen zu machen.“

22/15367 SKA: Sozialraumläufer*innen und soziale Koordinierungsstelle am Hauptbahnhof (Social Hub) – wie erfolgreich sind die Maßnahmen wirklich? (buergerschaft-hh.de)