Lehrer_innenausbildung: Schulsenator Rabe setzt alte LINKEN-Forderung um
Der Senat hat heute Vorschläge zu einer Neuordnung der Lehrer_innenausbildung in Hamburg vorgestellt. Das kommentiert Sabine Boeddinghaus, Schulexpertin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Dass es künftig ein exklusives Grundschullehramt geben soll, halte ich für falsch. Denn das wird die entscheidende Begleitung der Schüler_innen beim sensiblen Übergang zu den weiterführenden Schulen enorm erschweren. Immerhin arbeitet schon jetzt ein Fünftel unserer Schulen in Langform von der Grundschule bis zum Abitur.“ Eine Kritik, die Bildungsexpert_innen, etwa von der GEW, ebenso teilen, wie die der weiterhin schlechteren Bezahlung der Grundschullehrer_innen auf Niveau A12 und ganz besonders die der Zwangsverpflichtung auf die Fächer Deutsch und Mathe. „Hier wird die Freiheit der pädagogischen Ausrichtung zu Lasten anderer Unterrichtsfächer unangemessen beschnitten. Das kann weder gegenüber den Lehrer_innen noch im Sinne einer Bildungsvielfalt akzeptiert werden und wird der Qualität nur schaden.“
Grundsätzlich begrüßenswert sei hingegen die geplante Einführung eines einzigen Lehramtsstudiums ab Sekundarstufe I – eine alte Forderung der LINKEN. Allerdings müssten dabei entscheidende Aspekte sichergestellt werden, so Boeddinghaus: „Das vorgesehene Gymnasiallehramt für alle Stadtteilschulen und Gymnasien braucht unbedingt eine ganz neue pädagogische Qualität der Ausbildung, die angemessen auf die individuellen, sehr unterschiedlichen Bedarfe aller Schüler_innen zugeschnitten und inklusiv aufgestellt ist. Genau das ist aber nach dem jetzigen Vorschlag nicht gegeben. Genauso muss dann natürlich klar sein, dass die Inklusion auch an den Gymnasien vollumfänglich umgesetzt wird.“