Linksfraktion: Offene Kinder- & Jugendarbeit muss gestärkt werden!

Immer wieder betonen Hamburgs Senat und die Bezirke die Relevanz der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) – zu Recht: Gerade für junge Hamburger:innen war die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen noch zusätzlich belastend. Doch eine Anfrage der Linksfraktion enthüllt eine erschreckende Situation: Der Ausbau der OKJA geht trotz riesiger Neubaugebiete gegen Null und das bereits zuvor knappe Personal in der OKJA und in der Jugendsozialarbeit soll nun eine stetig wachsende Zahl junger Hamburger:innen zusätzlich betreuen – ohne Aussicht auf Verstärkung. Dazu kommt ein teils langjähriger Sanierungsstau – auch hier ohne Aussicht auf Besserung: Allein 50 bestehende OKJA-Einrichtungen gelten als sanierungsbedürftig und teils wegen Schimmel als gar nicht mehr nutzbar. Und das sind nur Angaben aus sechs Bezirken: Hamburg-Mitte hat Sanierungsbedarfe gar nicht öffentlich gemacht. Dazu kommt: Kinder mit Behinderungen können die Einrichtungen nicht nutzen, da sie in der Regel immer noch nicht barrierefrei sind. Dabei ist die UN-Behindertenrechtskonvention seit über 13 Jahren rechtsgültig.

Dazu Insa Tietjen, kinderpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es ist ein Skandal, wie der Senat mit den Orten für Kinder und Jugendliche umgeht – dabei sind die doch für viele ein existenziell wichtiges zweites Zuhause! Ein paar Lippenbekenntnisse und bisschen Schulterklopfen für den Einsatz der Fachkräfte reichen nicht. Die OKJA mit ihren vielfältigen Angeboten ist ein gesetzlich verankertes Recht junger Menschen – das ist keine freiwillige, zu vernachlässigende Zusatzleistung.“

Dazu Sabine Boeddinghaus, Co-Fraktionsvorsitzende und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Die Ergebnisse sind erschütternd – noch dazu, weil weitere Angebotskürzungen in der Kinder- und Jugendarbeit im Haushalt 2023/2024 anstehen. Wir fordern endlich die benötigten Gelder für die Sanierung und den Ausbau der Einrichtungen und die Bereitstellung und dauerhafte Absicherung einer soliden Personalstruktur in der OKJA.