Mehr Bus und Bahn: Richtige Richtung, aber zu kleine Schritte
Mit der „Angebotsoffensive II“ will der Senat den ÖPNV vorausschauend ausbauen und nicht mehr nur auf steigende Nachfrage reagieren. „Die Richtung stimmt, doch die kleinen Schritte können und müssen noch deutlich größer werden“, stellt Heike Sudmann fest, die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Es ist ja erfreulich, dass Bürgermeister Tschentscher eine echte Alternative zum Auto schaffen will. Aber dann setzt er für den so genannten Hamburg-Takt nicht auf den ÖPNV, sondern auch auf privatwirtschaftliche Dienstleister wie MOIA – eigenartig. Und gleichzeitig sollen die HVV-Fahrpreise schon wieder erhöht werden …“
Einen wesentlichen Baustein für einen richtungweisenden ÖPNV-Ausbau erwähnte Tschentscher heute in seiner Pressekonferenz allerdings nicht: „Für eine Verkehrswende in Hamburg braucht es ein wirklich großes Angebot, damit all die Autofahrer_innen auch umsteigen können. Und das klappt nicht ohne eine Stadtbahn, sei es auf dem Ring 2 oder 3 als Querverbindung oder auch als Tangentialverbindung in die Stadt“, so Sudmann. „Statt die Fahrpreise zu erhöhen, sollte der HVV endlich in das Wiener Modell der Jahreskarte für 365 Euro einsteigen. Selbst innerhalb der SPD wird das ja schon gefordert.“
Erfreut zeigt sich Sudmann, dass es nun einen Expressbus für den Osdorfer Born geben soll. Einen entsprechenden Antrag der Linksfraktion hatten SPD und Grüne erst vor wenigen Wochen noch abgelehnt.