Senat schweigt zu Tod in Polizeigewahrsam – LINKE fordert Aufklärung

In der Nacht vom 15. auf den 16. April ist ein 32-jähriger Mann in einer Sammelgewahrsamzelle auf dem Polizeikommissariat 11 in St. Georg verstorben. Anlässlich dieses Vorfalls hat die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft mit einer Schriftlichen Kleinen Anfrage nach den Umständen gefragt, erhält vom Senat jedoch keinerlei Auskunft. Mit dem Verweis darauf, dass es sich um ein laufendes Prüfverfahren handele, könnten keinerlei weitere Auskünfte gegeben werden. Der Senat verrät nicht einmal, warum der Mann in Gewahrsam genommen wurde, noch wie viele Polizist*innen auf der Wache im Einsatz waren, oder ob die Zelle in der Nacht regelmäßig kontrolliert wurde.

Dazu Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Linksfraktion Hamburg: „Der Mann ist in der Obhut der Polizei verstorben und es müssen alle Umstände aufgeklärt werden. Es sind zahlreiche Fragen offen, etwa wie es zu dem Tod des Mannes kommen konnte, obwohl er in einer Sammelzelle untergebracht war, die mindestens halbstündig von Polizist*innen kontrolliert werden muss. Wir erwarten, dass die Ermittlungsbehörden zügig und mit der nötigen Transparenz Antworten auf diese Fragen liefern.“

Zudem fordert Özdemir, dass die Ermittlungen zu den Umständen des Todes nicht durch das LKA Hamburg geführt werden sollten. Özdemir: „Die Ermittlungen müssen von einer neutralen Stelle durchgeführt werden. Eine zweifelsfreie Aufklärung ohne den Anschein einer Befangenheit dürfte auch im Interesse der Polizei Hamburg liegen.“