Teure Hilfe: Millionen aus Corona-Hilfstöpfen für externe Berater

Knapp 25 Millionen Euro hat die Stadt in den Jahren 2020 und 2021 an externe Berater bezahlt, um Hilfe bei der Abwicklung der Corona-Hilfen zu bekommen – manchmal floss sogar Geld, obwohl niemand Hilfe erhielt. Das ergab eine Anfrage der Linksfraktion.

Für Beratung bei der Umsetzung der Corona-Hilfsmaßnahmen erhielten Firmen wie PwC, KPMG oder Deloitte 24,85 Millionen Euro aus städtischen Mitteln. Dazu David Stoop, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Beratungsfirmen gehören offensichtlich zu den Gewinnern der Krise und haben gute Profite gemacht.“ Dabei werfen allerdings zumindest einige Ausgaben erhebliche Fragen auf. So wurden in der Corona Härtefallhilfe (HCH) lediglich 65.706 Euro ausgezahlt, aber Beratungsleistungen im Wert von mehr als 600.000 Euro in Anspruch genommen. Die Kosten betragen also mehr als 900 Prozent des Auszahlungsvolumens. Im Hamburger Stabilisierungsfonds (HSF) wurde gar keine Förderung ausgezahlt, trotzdem wurden mehr als 390.000 Euro Honorare fällig – zumeist ohne Ausschreibung. David Stoop: „Mir stellt sich die grundsätzliche Frage, weshalb Behörden der Stadt in solchem Ausmaß auf externe Hilfe angewiesen ist – kann sie nicht selbst Förderprogramme konzipieren und durchführen?“

„25 Millionen für Beratungshonorare auszugeben ist absolut unverhältnismäßig“ ergänzt Olga Fritzsche, wirtschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion: „In der Krise haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass Hartz-IV-Empfänger:innen, Minijobber:innen und Solo-Selbständige bei den Hilfsmaßnahmen vernachlässigt werden. Unsere entsprechenden Anträge wurden allesamt abgelehnt. Stattdessen wurden aber den Beratungsunternehmen Millionen hinterhergeworfen. Besonders ärgerlich ist das bei der Corona-Härtefallhilfe: Für echte Härtefälle werden lediglich 65.706 Euro ausgegeben, aber gleichzeitig fallen 600.000 Euro Kosten für externe Beratung an? Das ist ein Unding!“