Die Nutzungseinschränkungen, die Hamburger Behörden gegen den Traditionsverein FC Teutonia 05 ausgesprochen haben, hatten ein überregionales Medienecho hervorgerufen. Nun kommt heraus: Der Senat sieht gar keinen Grund für die massive Beeinträchtigung des Sportvereins. Das erklärt er in seiner Antwort auf eine Anfrage (Drs. 21/5879) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Offenbar hat der Senat versäumt, bundesrechtliche Regelungen ausreichend zu berücksichtigen und mit dem Verein zu kommunizieren“, kritisiert Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Fraktion. „Zwar hat der Senat unsere Anfrage zum Anlass genommen, eine Abnahmemessung in Auftrag zu geben. Aber es ist nicht nachvollziehbar, warum überhaupt Nutzungseinschränkungen  erlassen wurden.“

Nachdem der FC Teutonia den Grand- in einen Kunstrasen umgewandelt hatte, hatten die Behörden dem Verein Trainings- und Wettkampfzeiten untersagt – der so genannte Altanlagenbonus, der älteren Plätzen einen höheren Lärmwert erlaubt als neu gebauten, sei damit verfallen. In der Folge kam es zu massiven Beeinträchtigungen, bis zu zwölf Mannschaften befürchten die zwangsweise Abmeldung vom Spielbetrieb. „Wie der Senat jetzt zugibt, verfällt der Altanlagenbonus aber eben nicht, wenn Grand- in Kunstrasenplätze umgewandelt werden“, so Yildiz. „Solche Versäumnisse in der Sportpolitik und die einseitige Fixierung auf Eventveranstaltungen gefährden den Breitensport in der Hansestadt.“

Sportler_innen und Eltern werden am Freitag 23. September um 17 Uhr gegen die Einschränkungen demonstrieren. Auftakt der Kundgebung ist am Vereinsheim Teutonia-Platz.