U5 wird teurer, Osdorf und Steilshoop bleiben abgehängt?
Einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge sollen in der neuen U-Bahn-Linie 5 breitere U-Bahn-Wagen fahren, die mehr Platz für die Fahrgäste bieten. Dies gehe aus einer Machbarkeitsuntersuchung der Stadt hervor. Die neuen Wagen könnten jedoch weder auf anderen U-Bahn-Strecken fahren, noch in den bereits vorhandenen Werkstätten gewartet und repariert werden.
„Mehr Platz für Fahrgäste wäre schön, aber nicht, wenn dies mit irre hohen Kosten für nur eine einzelne U-Bahn-Linie verbunden ist“, kritisiert Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. „Die Fahrgäste in allen U-Bahn-Linien hätten mehr Platz verdient, die Hochbahn und letztendlich der Senat sollten die Bahnen häufiger fahren lassen. Dazu braucht es weiterhin flexibel im gesamten Netz einsetzbare Fahrzeuge, hierfür wären Mehrkosten gerechtfertigt und brächten allen U-Bahn-Nutzer_innen Vorteile.“
Noch im Mai 2016 hatte der Senat im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft erklärt, dass die neuen U-Bahnen der Linie 5 im gesamten U-Bahn-Netz einsatzfähig seien und dass sie in der vorhandenen Werkstatt in Barmbek gewartet werden könnten. Dadurch würde auch der Flächenbedarf für weitere große Werkstattstandorte im Gesamtbereich deutlich reduziert (vgl. Drs. 21/5825, S. 7-8).
„Unnötige Kostensteigerungen durch den Senat wecken den Verdacht, dass hier der Ausstieg aus dem U-Bahn-Projekt vorbereitet wird. Damit würden die Menschen aus Steilshoop und Osdorfer Born, die seit Jahrzehnten auf eine Bahnanbindung warten, schon wieder vom Senat angeschmiert“, so Sudmann.