Unterbesetzt und überlastet: Land unter in den Bezirksämtern!
Die Unterbesetzung in Hamburgs Bezirksämtern ist ein anhaltend großes Problem – das ergibt eine Anfrage der Linksfraktion. Dies betrifft insbesondere die Dezernate für Soziales, Jugend und Gesundheit. Allein in diesem Bereich wurden über alle Bezirksämter hinweg 651 Gefährdungs- bzw. Überlastungsanzeigen von Beschäftigten gestellt – ein neuer Rekordwert. Trauriger Spitzenreiter in Sachen Überlastungsanzeigen ist das Bezirksamt Wandsbek mit 307 Anzeigen, gefolgt vom Bezirksamt Nord mit 180. Auch die Krankenstände verbleiben mit einer Krankheitsquote von 10-14 Prozent hoch.
Dazu Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die üblen Zustände im Bereich Jugend und Soziales sind bekannt. Die zuständigen Dezernate in den Bezirksämtern pfeifen aus dem letzten Loch und diese Situation hat sich sogar nochmal verschärft – der Senat unternimmt einfach viel zu wenig. Er muss jetzt endlich für Verbesserungen sorgen.“
Dazu David Stoop, haushaltspolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Die Misere in den Bezirksämtern ist hausgemacht: Diese Ämter sind unattraktiv im Vergleich zu denen im Umland, die nach TV ÖD bezahlen. 10 Prozent der Stellen bleiben deshalb unbesetzt. Das erhöht den Druck auf alle anderen und Druck macht krank. Die hohen Krankenstände und die hohe Zahl von Überlastungsanzeigen sind Folgen des Personalmangels. Hamburg muss einen Metropolzuschlag zahlen und sich bemühen, mehr Fachkräfte in die Stadt zu holen. Mit katastrophalen Arbeitsbedingungen und im Vergleich zu Nachbarkommunen schlechterer Bezahlung wird das aber nichts. Das müssen SPD und Grüne endlich einsehen, Es ist unverantwortlich, die Situation einfach weiterlaufen zu lassen.“
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