Wintereinbruch: Ruf nach Ausweitung des Winternotprogramms wird lauter
Angesichts der niedrigen Temperaturen und der großen Anzahl an wohnungslosen Menschen in Hamburg fordert die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, das Winternotprogramm ab sofort auch tagsüber zu öffnen. Bislang sind die Notunterkünfte nur nachts geöffnet, so dass die obdachlosen Menschen die Tage draußen in der Kälte verbringen müssen. Bereits vor Öffnung des Winternotprogramms hatte die Fraktion DIE LINKE in einem Antrag den Senat dazu aufgefordert. Zurzeit macht der „Hinz und Kunzt“-Verkäufer Jörg Petersen auf dieses Problem aufmerksam und sammelt Unterschriften für die ganztägige Öffnung des Winternotprogramms. Mehr als 27.000 Menschen haben die Online-Petition bisher unterstützt.
„Die Notlage der Obdachlosen verschärft sich unabhängig von der Tageszeit und den Öffnungszeiten des Winternotprogramms. Angesichts der kalten Temperaturen muss das Winternotprogramm ganztägig und zwar für alle Obdachlosen geöffnet werden“, sagt Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Zudem sollte ein Erfrierungsschutz allen Menschen zugänglich sein. Das Winternotprogramm sollte als niedrigschwelliges und anonymes Angebot fortbestehen.“
Seit Öffnung des Winternotprogramms am 1. November wurden bereits 102 Menschen mit dem Hinweis auf Selbsthilfemöglichkeiten im Herkunftsland abgewiesen. Obwohl die Plätze nur zu 80 Prozent ausgelastet sind, werden Obdachlose vor allem aus den osteuropäischen Ländern an der Tür abgewiesen und auf eine Wärmestube ohne Betten verwiesen.