Kürzungen in der Sozialökonomie: Senat riskiert mehr Studienabbrüche
Studierende haben heute den Fachbereich Sozialökonomie (die ehemalige HWP) auf dem Campus der Universität Hamburg besetzt. „Dieser Protest gegen die Unterfinanzierung der Hochschulen und damit verbundene Budgetkürzungen ist gerechtfertigt, wir sind solidarisch mit den Forderungen und der Aktion der Studierenden“, erklärt dazu Martin Dolzer, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Durch die eklatante Unterfinanzierung der Hochschulen sind immer wieder Fachbereiche oder auch wichtige Angebote in den einzelnen Studiengängen in Gefahr. Die aktuell in der Sozialökonomie geplanten Budgetkürzungen um rund zwei Drittel bei Orientierungseinheiten sind verheerend. Kürzt der Senat diese Einführung in das Studium durch fachkundige Studierende weg, riskiert er die Steigerung der Abrecher_innenquote um ein Vielfaches.“
Es sei zynisch, nun gerade in der ohnehin seit langem von negativen Umwandlungen und Kürzungen geplagten Sozialökonomie auf diese Weise zu kürzen, so Dolzer: „Der Senat muss endlich umdenken. Anstatt immer mehr Geld in die als exzellent gefeierten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und in Kooperationen mit Partnern wie der Fraunhofer-Stiftung, die sehr stark auf zivil-militärische Forschung orientiert, zu stecken, muss er endlich auch in die Lehre investieren. Es darf nicht so weiter gehen, dass Studiengänge, Fachbereiche und Fakultäten um zu knappe Ressourcen streiten müssen, weil der Senat seine gesellschaftliche Verantwortung nicht wahrnimmt.“