Tierversuche in Hamburg beenden – aber wirklich!
Die Regierungskoalition verspricht, den Tierschutz ein wenig stärker im Hochschulgesetz verankern. Mit einem Zusatzantrag (Drs. 21/17094) fordert DIE LINKE eine tatsächliche Abkehr von Tierversuchen ein. „Das Versprechen im Koalitionsvertrag zur Reduzierung der Tierversuche wird nach wie vor sogar im eigenen Haus, im UKE, gebrochen. Der Antrag von SPD und Grünen zeigt, dass sie das auch wissen“, sagte Stephan Jersch, tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion, in der heutigen Debatte der Hamburgischen Bürgerschaft. „Das schlechte Gewissen und die Angst um die Wahlergebnisse scheinen endlich zu Reaktionen zu führen. Aber die Vorlage von SPD und Grünen wird keine Verbesserungen bringen, genauso wenig wie es das Hochschulgesetz in Bremen getan hat, das sie als Vorbild genommen haben.“
Wollten die Regierungsfraktionen wirklich gegen Tierversuche vorgehen, wären andere Schritte notwendig, so Jersch: „Nach wie vor steht der Ausbau der Versuchstierhaltung am UKE mit 32 Millionen Euro im Haushalt. Wir fordern eine Sperre über diese Gelder, um nach einer Vereinbarung mit dem UKE kleiner und kostengünstiger zu bauen oder ganz darauf zu verzichten. Berlin macht es vor: Die rot-rot-grüne Hauptstadt investiert mehr in ein Institut für tierversuchsfreie Forschung, als Hamburg in die Versuchstierunterbringung steckt, nämlich 34 Millionen Euro.“
Jersch forderte vom Senat einen glaubhaften Kurswechsel jenseits von Wahlkampfmanövern – der Zusatzantrag biete dafür eine erste Chance.