Barrierefreiheit muss auch in der Gesundheitsversorgung umgesetzt werden

Heute wurde im Ernst-Deutsch-Theater eine Zwischenbilanz des Projekts „Barrierefreie Arzt-/Ärztinnenpraxen“ vorgestellt. Mithilfe von Menschen mit Behinderungen hat das Projekt eine Checkliste über die Erhebung von Daten bezüglich der Barrierefreiheit von Ärztinnen-/Arztpraxen erstellt um Menschen mit Behinderungen transparent zu machen, wo sie barrierefreien Zugang zu ärztlicher Versorgung bekommen. Bislang konnten 39 Arzt-/Ärztinnenpraxen befragt und besichtigt werden. Der Fragebogen lässt z. B. auch Schlüsse darüber zu, wo Stufen vor dem Zugang zu einem Fahrstuhl zu finden waren, was in anderen Veröffentlichungen im Internet, die nicht von Menschen mit Behinderungen für Menschen mit Behinderungen erstellt wurden, nicht ersichtlich war.

Dazu Cansu Özdemir, inklusionspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die im Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschriebenen Maßnahmen zur Schaffung einer barrierefreien Gesundheitsversorgung müssen ernst genommen und umgesetzt werden. Der Senat muss für die Sicherung des Projekts finanziell Sorge tragen.“

Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion, ergänzt: „Gesundheit ist ein Menschenrecht und muss allen Menschen diskriminierungsfrei möglich und zugänglich sein. Dies muss der Senat in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung sowie den Krankenkassen garantieren. Es darf nicht sein, dass Menschen mit Behinderung aufgrund mangelnder Barrierefreiheit  und nicht vergüteter Mehrkosten in Gesundheitseinrichtungen wegen einer längeren Behandlung ausgegrenzt werden. Auch sie müssen ihre Ärztinnen und Ärzte frei wählen dürfen!“