Kosten für Hamburgs Olympia-Abenteuer steigen weiter!
Vor einem Jahr stimmte die Mehrheit der Hamburger_innen im Referendum gegen die Olympia-Bewerbung – auch aus Furcht vor unkalkulierbaren Kosten. Tatsächlich verschleiert der Senat ein Jahr nach dem Ende seiner Olympia-Träume in seinen Antworten auf zwei Anfragen der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/6588 u. 21/6774) weiter die aufgelaufenen bzw. weiter laufenden Bewerbungskosten. „Stellt man die Angaben aus unterschiedlichen Antworten des Senats zusammen, erklärt sich sein stures Schweigen: Für Hamburg sind bisher Kosten von knapp 22 Millionen Euro entstanden, also etwa doppelt so viel wie die bisher offiziell angegeben zehn bis zwölf Millionen Euro“, stellt Heike Sudmann fest, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Das ist ein neues Desaster für SPD und Grüne: Während Hamburgs Bewerbungskosten auf das Doppelte steigen, ist die Beteiligung des Bundes auf Null gesunken.“
Der Senat stellt dazu lapidar fest, dass der Bund nach dem negativen Ausgang des Referendums keine Grundlage für eine Kostenbeteiligung gesehen habe (Drs. 21/6774, Nr. 5). „Im Vergleich zu den Kosten für die Durchführung olympischer Spiele sind die Bewerbungskosten Peanuts“, so Sudmann. „Und schon da hat der Senat denkbar schlecht verhandelt. Ein Jahr nach dem Olympia-Referendum kann die Stadt den Olympia-Gegner_innen wirklich dankbar sein, dass sie Hamburg vor einer finanziellen Katastrophe bewahrt haben, wie sie derzeit die Olympia-Städte Rio und Tokio erleben.“
Interessant sind auch die Ausgaben für den Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft, die sich seit Februar 2016 bis heute auf monatlich rund 12.000 Euro belaufen: „Ich bin gespannt, wie der Senat diese hohen Kosten für eine einzige Person begründet“, kommentiert Sudmann. „Schließlich wird für die Abwicklung der Gesellschaft auch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bezahlt.“