Eine Stärkung der Stadtteilschulen durch die Weiterentwicklung der Gymnasien zu inklusiv arbeitenden Schulen und die Umsetzung des Elternwahlrechts fordert die Fraktion DIE LINKE in der heutigen Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/5946). „Die Gymnasien müssen sich pädagogisch so weiterentwickeln können, dass sie niemanden mehr nach Klasse 6 wegschicken dürfen und dass sie deutlich mehr Schüler_innen mit so genanntem sonderpädagogischen Förderbedarf und Fluchtgeschichte beschulen“, begründet dies Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Denn es ist nicht mehr wegzudiskutieren: Das politisch gewollte Zwei-Säulen-Konstrukt ist krachend gescheitert, nicht aber die Arbeit der Stadtteilschulen.“ Deren sehr erfolgreiche Arbeit werde aber durch das Ungleichgewicht und die soziale Auslese zwischen den beiden Säulen torpediert.

„Die Stadtteilschule als die eigentliche Schule für alle Kinder und Jugendlichen kann sich so lange in der Fläche nicht entfalten, wie die Gymnasien sich weitgehend aus der Inklusion raushalten und überwiegend die leistungsstarken Schüler_innen  abschöpfen können“, so Boeddinghaus. „Mit der Umsetzung der Inklusion muss Schulpolitik aber neu gedacht werden. Wir müssen altbekannte und vermeintlich bewährte Denkmuster hinterfragen, wenn wir Inklusion wirklich ernst meinen. Ich erwarte, dass wir endlich eine Debatte über eine Schulentwicklung führen, die die Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt und  nicht das gescheiterte Zwei-Säulen-Modell auf dem Rücken vieler jungen Menschen retten will.“