DIE LINKE fordert mehr Unterstützung für Hamburgs Familien
Trotz steigenden Bedarfs sind die Kinder- und Familienzentren (KiFaZ) in Hamburg seit 2008 nicht ausgebaut worden. Auch die finanziellen Zuweisungen durch den Senat sind in den letzten acht Jahren nur unwesentlich und nicht kostendeckend gestiegen, Inflation und Gehaltssteigerungen werden nicht berücksichtigt. Fünf KiFaZ bekommen sogar noch weniger Geld als 2008. Das ergibt die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/5685).
„In Hamburg leben immer mehr Menschen, auch mehr junge – die wachsende Stadt, die der Senat immer propagiert, ist Realität. Aber Unterstützung beim Wachsen wollen SPD und Grüne der Stadt nicht geben“, kritisiert Sabine Boeddinghaus, familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Hamburg braucht mehr und gestärkte KiFaZ, gerade auch vor dem Hintergrund der Integration der Flüchtlinge. Denn die KiFaZ sind in den Stadtteilen, in denen es sie gibt, mit ihren Versammlungsräumen und ihrem Beratungsangebot ein wichtiger sozialer Treffpunkt.“ Insbesondere für die Bezirke Mitte, Harburg und Wandsbek fordert DIE LINKE die Einrichtung neuer KiFaZ.
Auch Erziehungsberatungsstellen (EB) in freier Trägerschaft fehlen zum Teil vollständig, so in Mitte, Eimsbüttel und Nord. Und lediglich in 14 Einrichtungen gibt es fremdsprachige Angebote, meist nur in Englisch. „Die Erziehungsberatungsstellen sind immens wichtig, nicht nur, aber auch zur Integration der Flüchtlinge. Die neuen und alten Hamburger_innen müssen ihre Angebote aber auch verstehen können“, so Boeddinghaus. „Wir werden entsprechende Anträge zum Haushalt stellen.“
Weiter ergibt die Anfrage, dass zehn neue Eltern-Kinder-Zentren (EKiZe) entstehen sollen – fünf sind derzeit im Bau, für die fünf anderen hat der Senat noch nicht einmal Standorte benannt. „Das geht viel zu langsam“, so Boeddinghaus. „Die Familien brauchen dieses Angebot jetzt. Die Integration der Kinder in die Kitas muss so früh wie möglich erfolgen. Und besonders wichtig: Diese Angebote müssen dort entstehen, wo der Bedarf ist und nicht wo die bestorganisierten Nachbarschaften unterwegs sind und mit dem Senat Bürgerverträge verhandeln. Sie müssen in jedem Stadtteil bedarfsdeckend vorhanden sein, um Familien präventive wie anlassbezogene Hilfe und Unterstützung bieten zu können.“