Gewaltbereiten Salafismus an Schulen effektiv bekämpfen
Hamburgs Schulen haben zunehmend Probleme mit islamistischem Extremismus. Immer mehr Fälle von SchülerInnen werden bekannt, die sich zum gewaltbereiten Salafismus bekennen oder entsprechenden Organisationen angeschlossen haben. Manche sind sogar nach Syrien oder in den Irak gereist, um am bewaffneten Kampf von IS, Al-Qaida und ähnlichen Gruppen teilzunehmen. „Der Senat hat bis heute kein erfolgversprechendes Konzept vorgelegt, um Schulen bei der Auseinandersetzung mit dem Salafismus zu helfen“, kritisiert Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Deshalb schlägt die Linksfraktion jetzt ein Maßnahmenpaket vor, das sie als Antrag in die nächste Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft einbringen wird.
„Wenn sich Schülerinnen und Schüler radikalisieren, muss das Problem auch in Schulen angegangen werden“, sagt Özdemir. „Lehrerinnen und Lehrer müssen sowohl für den Umgang mit der Thematik flächendeckend geschult werden, als auch den Schülerinnen und Schülern mehr Gelegenheiten einräumen, über Probleme wie strukturelle Benachteiligung zu sprechen. Je mehr wir Jugendliche mit ihren alltäglichen Belastungen alleine lassen, desto leichter finden salafistische Rekrutierer bei ihnen Gehör.“ Darüber hinaus sei es sinnvoll, das Thema Radikalisierung und Dschihadismus in Unterrichtseinheiten der Fächer Ethik, Philosophie und Religion zu behandeln, damit zum einen die Debatte versachlicht wird, zum anderen SchülerInnen eine ethische Einordnung dieser Ideologie vornehmen können.