Millionen für G20, aber keine 15.000 Euro für Familienarbeit
Die Heimfelder Spielplatzgruppe muss laut einem Bericht des Abendblatts schließen. Senat und Bezirk müssten lediglich 15.000 Euro bereitstellen, um dieses wichtige und von ihnen selbst immer wieder gelobte niedrigschwellige Angebot für Harburger Familien zu retten. „Die Entscheidung, dieses Projekt sterben zu lassen, ist ein Skandal erster Güte und wird negative Folgen haben“, erklärt dazu die Harburger Abgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, Sabine Boeddinghaus. „Wir fordern den Bezirk und die zuständige Behörde auf, umgehend die notwendigen Mittel zur strukturellen Sicherung dieses unverzichtbaren Angebotes bereitzustellen.“
„Es ist völlig verrückt, dass so niedrige Beträge zur Sicherung sozialer Projekte angeblich nicht im Haushalt gefunden werden können, für Großveranstaltungen wie etwa den G20-Gipfel aber Geld in schwindelerregender Höhe locker gemacht wird“, kritisiert Sabahattin Aras, Bezirksabgeordneter und Mitglied im Harburger Jugendhilfeausschuss.
Die Schließung der Spielplatzgruppe wird mit damit begründet, dass das Regelangebot Kita bereits ab dem ersten Lebensjahr zur Verfügung stehe. „Dieses Argument läuft ins Leere, weil gerade solche Angebote wichtig sind, um Familien nichtdeutscher Herkunft überhaupt erst an unser System frühkindlicher Bildung und Betreuung behutsam heranzuführen und dafür Vertrauen aufzubauen“, erläutert Boeddinghaus. „Das ist gelebte Prävention und Integration. Selbst die Fraktionen von SPD und Grünen und die Senatorin betonen dies bei jeder Gelegenheit. Jetzt haben sie die Chance, ihren Worten auch handfeste Taten folgen zu lassen.“